Kummerkastenantwort 5.261: Gibt es eine Bewegung, die Geschlechtsneutralität herstellen möchte?
CN Transfeindlichkeit
Gibt es eine Bewegung, die Geschlechtsneutralität herstellen möchte/Geschlecht überflüssig machen möchte, damit nicht mehr und mehr Leute in die Bedrängnis kommen, sich als trans zu identifizieren/womöglich ihren Körper misshandeln wollen, und damit nur bestehende Geschlechterrollen zu bestärken – das Problem (vermeintliche Gender-Nonkonformität) bei sich statt in der Gesellschaft sehen/sich dann gedrängt fühlen, sich als anderes Geschlecht zu identifizieren, oder nur weil sie einfach einen Jungennamen tragen möchten, sich als Junge identifizieren
Sowas schließt halt alles mitein – Abschaffung von Geschlechtssperren für die Namensauswahl, Abschaffung oder Freiwilligmachung von staatlicher Geschlechtserfassung, Unisex-Behandlungen überall, geschlechtsneutrale Pronomen, Unisex-Toiletten, Zimmer,
es wäre auch eine tolle Solidarisierung mit Personen, die tatsächlich von abweichender Geschlechtsidentität betroffen sind
Moin,
ich möchte hier beginnen, in dem ich ganz deutlich anbringe, dass eine Transition keine Misshandlung des eigenen Körpers darstellt. Egal, wo diese Formulierung herkam, sie ist abwegig und auch verletzend.
Die Überwindung von Geschlecht als gesellschaftliche Kategorie, als Diskriminierungsmerkmal und in weiteren Dimensionen hat ein entscheidendes Problem: um so etwas kategorisch zu überwinden, muss man es benennen und erklären. Aber durch die Benennung werden Kategorisierungen, Zuschreibungen und Unterschiede erst sichtbar. Wer also die Überwindung von Geschlecht gesellschaftlich anstrebt, muss es erst sichtbar machen.
Völlig unabhängig ist es natürlich keine schlechte Idee, alberne Regelungen, die Menschen nicht helfen – wie zum Beispiel die staatliche Erfassung von Geschlecht – einfach sein zu lassen, das schon richtig.
und zuletzt: für eine Solidarisierung mit trans, nicht-binären und geschlechtslosen Personen wärs ne gute Idee, nicht zu postulieren (also zu vermuten und sich auszudenken) was für die hilfreich wäre, sondern das konkret zu erfragen, genauso wie zu fragen, ob dabei überhaupt Solidarität und Unterstützung gewünscht ist.
Liebe Grüße
Xenia