Kummerkastenantwort 5.670: Ich bin mir sicher, ein trans Junge zu sein.

Hallo!

Erstmal vielen Dank für die Arbeit die ihr hier leistet! Also, ich (13) bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich trans* bin. Erst habe ich das Label genderfluid benutzt, aber irgendwann ist mir klar geworden, dass ich diese weibliche Seite an mir nicht mag, aber die männliche auch nicht. Jetzt hieße es wahrscheinlich „Ja, dann wohl nonbinär“ aber in dem Label fühle ich mich extremst unwohl. Und ich möchte zu den Jungen gehören, ich habe nur immer diese Stimme in meinem Kopf, die immer sagt, dass ich doch eigentlich gar keiner bin. Wenn ich mir vorstelle, dass ich keine Oberweite mehr habe, fühlt es sich einerseits richtig an und andererseits komplett falsch und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich dachte schon, vielleicht bin ich einfach ein demiboy, aber dann gibt es wieder Tage an den ich mich komplett männlich fühle. Wenn ich ein Kleid trage und in den Spiegel gucke, liebe ich es, dass man meine Kurven und das alles so sieht, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich es an mir mag oder nur allgemein. Doch ansonsten, wenn ich nicht in den Spiegel sehe, fühlt es sich meistens schlecht an und ich muss mir alle paar Sekunden aufs neue sagen: „Ich bin ein Junge“ weil ich mit jeder Faser meines Körpers merke, dass dieser der eines Mädchens ist.

Und das ist jetzt zwar etwas peinlich, aber egal. Wenn ich mich oberkörperfrei mit SportBH sehe, ist dass kein Problem für mich. Sobald ich den dann aber auszieh, will ich mich gar nicht erst ansehen. Ich finde meine Oberweite dann so häßlich an mir. Ich bin mittlerweile so daran gewöhnt ein Mädchen zu sein, dass das ganze „Jungs-Ding“ also flache Brust, „er, ihm“ Pronomen, ein Jungenname und vielleicht auch eine andere Frisur, sich falsch anfühlen. Aber dann halt auch irgendwie nicht. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Vorallem, da ich bei keinem von denen weiß, wie sie sich anfühlen.



Ich hoffe ihr könnt mir helfen

LG,

T.

Hey!

Das schöne ist: du musst dich nicht sofort für eins entscheiden, und das dann für immer behalten. Probieren ist erlaubt und gewollt!
Ich würde an deiner Stelle mal versuchen, herauszufinden was genau es zum Beispiel am gut sitzenden Kleid ist, was dir gefällt. Was ist es an der flachen Brust, was ist es an er/ihm Pronomen. Wenn die sich falsch anfühlen, kann z.B. es auch einfach sein, dass es eben das ungewohnte ist!
Wenn du dir etwa dich selbst in 10 Jahren vorstellst, so richtig mit voller Fantasie-Power, ohne Grenzen – was siehst du dann? Das kann dir auch einen Anhaltspunkt geben. 🙂

Du musst dich also, wie gesagt, nicht direkt entscheiden. Auch nicht in 10 Jahren. Probier dich aus, auch bei Freunden und lerne dich langsam selbst kennen!

Du schaffst das!
Liebe Grüße,
Kim

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