Kummerkastenantwort 2.486: Ich finde kein passendes Label für mein Geschlecht
Hallo,
Ich bin verwirrt. Ich hatte schonmal geschrieben, wo ihr mir auch sehr helfen konntet(danke<33), aber irgendwie hört es nicht auf. Ich bin afab und auch eigentlich ganz zufrieden damit, aber manchmal ist es komisch. Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, wenn mich jemand mit einem männlichen Namen ansprechen würde, den ich selber sehr mag und es war wie ein Stich im Bauch(bei anderen männlichen Namen nicht). Aber ein paar Stunden später war es wieder so, ne, eher nicht. Aber ich weiß nicht, ob ich genderfluid bin. Ich kann zu vielen Dingen relaten und es fühlt sich befreiend an, weil es mir die “Möglichkeit” gibt, mich auch mal “männlich” fühlen zu dürfen, ohne dass ich gleich trans ftm bin. Aber es hört sich trotzdem nicht richtig an. Ich fühle mich von “Mädchen” immer angesprochen, da bin ich mir aber unsicher, ob mir das nur quasi anerzogen wurde. Früher hab ich das nie so empfunden, erst seitdem ich mich damit beschäftigt habe. Wenn ich denke ich habe ein Label gefunden passt es kurz danach nicht mehr. Ftm, genderfluid, girlflux(das mag ich noch am meisten), demigirl, nicht-binär, cis, gender-nonconforming, agender, gender gleichgültig, irgendwie alles😅 ich fühle mich auch jetzt ziemlich wohl(weiblich-tomboy). Ich glaube nicht, dass ich in dieses Genderkonzept reinpasse, auch ohne trans* zu sein. Ich finde diese Vorstellung, nicht immer als weiblich gelesen zu werden cool. Wenn ich mir vorstelle bei einem anderen Namen genannt zu werden ist das manchmal auch aufregend. Ich will mich nicht outen, auch wenn meine Freunde alle tolerant sind und auch mehr oder weniger alle LGBTQ+. Aber dann werde ich manchmal so emotional wenn ich andere Outing Storys höre. Oder auch selten wenn ich mir vorstelle, dass ich einfach bald ein Junge wäre. Ich denke fast immer, ja, die jetztige Version von mir bin ich. Aber dann auch, vielleicht passt etwas anderes besser? Ich weiß einfach nicht, was bei mir so abgeht😅
Danke fürs Zuhören!
Hej!
Erstens: Du darfst so viele Label haben wie du möchtest und die dürfen wechseln, manche Menschen haben eben sehr fluide Identitäten, und das ist valide. Es ist vollkommen ok, sich an manchen Tagen in einem Label wieder zu finden und an anderen gar nicht. Dasselbe gilt für Namen und Pronomen. Es ist so legitim an manchen Tagen einen Namen oder Pronomen mehr zu fühlen als andere, und auch die können wechseln.
Zweitens: ein Outing muss nie endgültig sein. Man kann sich als questioning outen (was übrigens für Support unter Menschen, denen es ähnlich geht oder ging, ganz fantastisch ist!), man kann Label/Namen/Pronomen ausprobieren, man sich immer umentscheiden. Du bist und warst und wirst sowieso immer du sein, und du wirst dich immer wieder weiter entwickeln.
Liebe Grüße,
Valo