Kummerkastenantwort 2.651: Wie kann ich in meiner Freundschaft eine Grenze setzen?

Hallo,

Ich hab ein kleines “Problem” wo ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.

Ich bin lesbisch und gehe noch zur Schule. Vor ca. einem Jahr hat sich eine Mitschülerin vor mir als trans geoutet und ich hab ihr seitdem etwas geholfen, sich bei anderen auch noch zu outen und war für sie da(zum Beispiel konnte sie immer mit mir reden oder wenn sie nicht Zuhause sein wollte, konnte sie bei mir schlafen)
Das Problem ist jetzt, dass ich das Gefühl habe, dass sie in mich verliebt ist. Nur ich halt wirklich nicht in sie. Als Freundin komme ich ganz gut mit ihr klar, aber auch eher oberflächlicher. Sie wendet sich halt immer an mich wenn sie Probleme hat(ich hab es ihr auch angeboten also hab ich selber Schuld) aber ist dabei sehr aufdringlich und wenn ich mit ihr reden will, stellt sie mir nur viele komische und unangenehme Fragen. Aber ich helfe ihr trotzdem gerne. Außerdem kann ich nicht nein sagen, dass übe ich aber gerade.
Ich habe Angst, dass wenn ich ihr einen Korb geben muss, sie dass als trans*feindlich erlebt. Auch wenn ich das meiner Meinung nach nicht bin(oder auf keinen Fall sein will) und ihr auch kein schlechtes Gefühl in die Richtung geben will. Ich traue ihr auch zu, dass sie einfach vor anderen behauptet, dass ich sie aufgrund ihrer Transidentität abgewiesen hätte, um ihr Ego zu schützen.

Wie kann ich ihr einen Korb geben, der sie nicht verletzt? Und wie könnte ich mich schützen, sollte sie erzählen ich wäre trans*feindlich? Oder bin ich sogar trans*feindlich? Aber ich will doch einfach keine Beziehung mit ihr anfangen, das hat aber nichts mit ihrer Identität zu tun. Aber wenn ich es falsch rüberbringe, als wäre das nicht der Fall und sie es als verletzend empfindet wäre das doch diskriminierend, oder?

Ich bin da ziemlich verwirrt, was ich machen kann. Habt ihr eine Idee? Vielen Dank schonmal im Vorraus!

Hej,

zunächst mal: du bist nicht schuld, wenn sich jemand an dich wendet, nur weil du das angeboten hast. Du und deine Kapazitäten sind wichtiger als dass du dauerhaft für eine andere Person da bist. Es ehrt dich, dass du es ihr angeboten hast, aber du darfst auch sagen, wenn es viel ist. Du bist ja immer noch ein eigener Mensch mit eigenen Erfahrungen, Problemen, etc. Dass du jetzt nein sagen übst, finde ich super gut und wichtig, bleib da dran!

Auch dass du keine Gefühle für sie entwickelst, liegt nicht in deiner Verantwortung. Das suchen wir uns ja schließlich nicht aus, in wen wir uns verlieben. Und genau das solltest du ihr sagen. Sag ihr, dass du sie als Freundin schätzt, aber keine romantischen Gefühle für sie hast. Du machst das dann ja nicht an ihrer Identität, sondern rein an ihr als Mensch fest, und das ist absolut legitim. Wenn sie das trotzdem, wie du sagst, um ihr Ego zu schützen als transfeindlich einordnet, bist nicht du der Mensch, der hier uncool handelt. Falls sie dich direkt fragt, ob es an ihrem Transsein liegt, kannst du es ja auch noch mal genauer einordnen.

Liebe Grüße,
Valo

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