Kummerkastenantwort 3.261: Ich wurde von meiner Ärzt*in transfeindlich diskriminiert. Was kann ich jetzt tun?
Ich war in der endokrinologie um meine Hormontherapie zu beginnen (MtF). Die behandelnde Ärztin war ziemlich bestimmend und hat direkt mitgeteilt das sie mir da nicht helfen will, hat mich misgendert und mir nach der Voruntersuchung gesagt das ich aussehe wie ein gesunder Junge und ich zu nem anderen Kollegen gehen soll. Zum Schluss kam noch das ich mir das aus dem Kopf schlagen soll.
Hat jemand Tipps für mich wie man damit am besten umgehen kann?
Hallo,
Erstmal tut es mir leid dass dir das passiert ist. Deine ärztin hat sich nicht nur wie ein Arschloch aufgeführt, sondern auch grob unprofessionell und transfeindlich. Was helfen kann, ist, eine*n als trans*freundlich empfohlene*n Endokrinolog*in zu suchen, zb auf queermed.
Falls du mit anderen trans Personen in deiner Region vernetzt bist, kannst du außerdem dort bekannt machen, dass die betreffende Praxis nicht transfreundlich ist. Ansonsten kann ich dir nur sagen: du bist nicht die Person, die an dieser Situation Schuld trägt, du solltest dir gar nichts aus dem Kopf schlagen.
Sofern du kassenversichert bist (und in Deutschland) darf deine Ärztin die Behandlung auch eigentlich nicht abschlagen, wenn du ein Indikationsschreiben vorlegen kannst und es keine Gründe gibt, die dagegen sprechen. Denn die Indikation für eine Hormonersatztherapie stellt ein*e Psychiater*in oder Psycholog*in aus, und die Endokrinologie ist (eigentlich) nur dazu da, um die sicher auszuführen – nicht, um über Notwendigkeit zu entscheiden.
Ich würde dir trotzdem empfehlen, die Behandler*in zu wechseln, wenn es irgendwie geht.
Viel Glück und liebe Grüße,
Elias