Kummerkastenantwort 4.932: Was ist der Unterschied zwischen genderqueer und non binary?

Genderqueer und Non binary?

Hallo, ich bin gerade etwas verwirrt, was genau diese beiden Begriffe unterscheidet. Zuerst habe ich es so gelernt, dass Non Binary der Überbegriff für alles ist, was nicht ,,vollständig‘‘ weiblich oder männlich ist und Genderqueer ist ein Begriff der unter dem Non Binary Umbrella steht, welcher bedeutet, dass sich jemand als weiblich und männlich gleichzeitig, gar nicht oder dazwischen identifiziert. Hört sich zwar beides gleich an, allerdings dachte ich das Begriffe wie Demiboy oder Demigirl zum Beispiel nicht unter den Genderqueer Umbrella fallen würden, sondern unter Demigender, somit würde es einen Unterschied zwischen den Beiden geben. Allerdings sehe ich oft, dass die Bedeutungen vertauscht werden oder beides größtenteils oder ungefähr das gleiche bedeutet. Deswegen bin ich ziemlich verwirrt, ob es nun das gleiche ist, weil es hat ja andere Namen und auch eigene Flaggen und wie die genauen Bedeutung sind! Vielleicht wisst ihr etwas mehr darüber, vielen Dank schonmal!

Hej,

beides kann ähnliche Dinge beschreiben. Die Frage bei Begriffen ist manchmal auch, wo sie herkommen und was sie sagen wollen und wovon sie sich abgrenzen – und weniger, was sie inhaltlich genau bedeuten. Zumindest, um zu verstehen, wieso es beide gibt oder wo ein Unterschied ist.

Nicht-binär kommt aus der Idee heraus, dass in einem binären Geschlechtersystem benannt werden möchte, was eben nicht an diesen binären Polen ist. Und die einfachste aber auch griffige Variante ist wohl nicht-binär. Da es auch irgendwo selbsterklärend ist zumindest ein bisschen. Da tun sich dann auch schnell Überlappungen und Ergänzungen mit trans-sein auf. Themen wie Dysphorie, Passing und Transition spielen dann auch mit rein.

Genderqueer dagegen geht damit etwas anders um. Queerness stellt Regeln und gesellschaftliche Normen per se in Frage. Queerness kann schon aus der Hinterfragung, dem aktiven Ablehnen und dem “Spielen” mit diesen Normen bestehen. Queerness bricht Ordnungen auf und wirft sie um. Im Ergebnis kommst du auch hier irgendwo jenseits der Norm von Männlich und Weiblich raus, die Bezeichnung entsteht aber ein bisschen mehr aus der Ablehnung dieser Normen und weniger aus der gedanklichen Erweiterung.

Aber, und da hast du schon recht: in der Praxis sind da öfter auch ähnliche Dinge gemeint.

Liebe Grüße
Xenia

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