Kummerkastenantwort 2.830: Wie kann ich mit homofeindlichen Menschen in meinem Umfeld umgehen?

Hallo liebes Kummerkastenteam!

Ich könnte sagen, hier bin ich wieder😅 Entschuldigung, dass ich nochmal schreibe, das ist bestimmt meine 4 Frage, die ich schicke. Bin im Auslandsjahr(USA) und hatte mal wegen dem lgbtq+ club gefragt und Gastfamilie und so. Dazu erstmal: Meine innere Gastfamilie ist mega offen, mein Gastvater hat mir sogar den lgbtq club empfohlen, bei meiner Gastmutter habe ich mich mal so nebenbei geoutet und von meinen drei Gastgeschwistern sind zwei einmal lesbisch und schwul, meine kleine Gastschwester ist ungelabelt . Aber: die Verwandten meiner Gastfamilie ist extrem homofeindlich und republikanisch. Das ist für mich sehr verwirrend, weil ich eigentlich mega mit allen klarkomme und sie mega lieb sind, das Thema wurde auch noch nicht groß angesprochen(ist üblicher) Normalerweise würde ich das erstmal „ignorieren“, solange niemand ein Schimpfwort oder kritische Aussage vor mir macht, könnte ich mich auch zusammenreißen. Sollte irgendjemand was sagen, im schlimmsten Falle gegen meinen Gastbruder, kann ich mich aber sicher nicht zurückhalten. Mein etwas jüngerer Gastbruder und ich haben ein enges Verhältnis. Er hat sich mir anvertraut und ich bin teilweise kurz vor dem Weinen wenn er mir erzählt, wie es ihm wegen dem ganzen homophoben Scheiß um uns herum geht. Er geht auch noch auf eine katholische Schule, ist dort bei niemandem geoutet und fühlt sich aufgrund der Aussagen von Lehrern/Mitschülern und sogar seinen Cousins sehr unwohl. Jetzt zu meiner Frage:
Wie kann ich meinen Gastbruder unterstützen? Es geht doch nicht, dass er nur schreiben und nicht reden kann, wie es ihm geht, weil es sich für ihn so „falsch“ anfühlt. Und wie kann ich die homophoben Familienmitglieder ignorieren? Habe einige schon auf Insta geblockt, weil ich plötzlich homophoben Kontent bekommen habe…

Für mich ist es sehr neu, mit homofeindlichen Menschen in meinem direkten Umfeld zu tun zu haben.

Vielen Dank(mal wieder) Ihr seid großartig!!❤

Hey,

es ist schön, dass du enge Verbindungen aufgebaut hast.

Das Umfeld, was du beschreibst, ist oft gefährlich für queere Menschen. In solchen Situationen ist es sinnvoll abzuwägen, ob ein Outing einen in Gefahr bringen kann. Es ist leider die Realität.

Hinter homofeindlichen Aussagen stecken oft hartnäckige, extreme und religiöse Überzeugungen. Es ist unwahrscheinlich, dass Menschen ihre Werte und Vorurteile reflektiert hinterfragen werden, wenn ein Familienmitglied sich outet. Es erfordert sehr viel Kommunikation, Offenheit und Perspektivwechsel. Beide Seiten müssen bereit sein, sich miteinander auseinanderzusetzen.

Grundsätzlich könnte es sinnvoll sein, sich von Menschen zu distanzieren, die einen ablehnen und abwerten. Das ist ein gesundes Verhalten.

Möglicherweise möchte dein Gastbruder das Umfeld verlassen, sobald das möglich ist. Es ist schade, aber für viele die einzige Option. Vielleicht wäre ein Schulwechsel möglich?

Unterstützen kannst du ihn möglicherweise emotional und bezogen auf Sicherheit. Die Situation auszuhalten kann für euch beide belastend sein, ohne Frage. Kontakt mit Verwandten kann jedoch einfacher zu begrenzen sein, als mit der Kernfamilie.

Ich wünsche euch viel Kraft!

Elizy

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