Kummerkastenantwort 5.863 – Ich will einen Binder, weiß aber nicht wie ich das machen soll

Hallo 🥰

Zuerst einmal, vielen vielen Dank, dass ihr euch die Mühe macht.

Ich bin 14, afab, ftm, bzw. Nonbinary, weiß ich noch nicht genau. Ich habe schon seit einem halben Jahr echt fiese brust-disphorie und hätte wirklich gerne einen binder, will mich aber eigendlich noch nicht bei meinen Eltern outen. Und nachdem ich mir heute meinen 7. Binder selbst genäht habe, obwohl ich naähen hasse, bloß um mal wieder fest zu stellen, das ich darin keine Luft krieg, wird langsam ehrlich mühselig. Bei meiner mom is halt das ding: Sie weiß dass es Nonbinary und trans Leute gibt und ist da auch mage akzeptierend,…eigendlich. Ich hab schon vor ner Weile so bisschen Anspielung in die Richtung gemacht, so das ich mit die Haare kurz schneiden will. However, ihre Einschätzung dazu ist, daß ich das nicht habe/ bin und als meine mom wird sie das ja wohl noch am besten wissen. Und ich hab keine lust of Drama. Das gibt’s bei ihr immer wenn jemand anderer Meinung ist. Meinen dad könnte ich am sich fragen. Er ist halt mega akzeptierend, egal worum es geht. Ding ist bloß, ich hab auch bei ihm schonmal so bisschen über LGBTQ geredet und seine erste frage war: Was ist das? Ja,….

Dementsprechend, meine Frage: Denkt ihr es ist eine gute idea, einen meiner Elternteile zu fragen? Sie sind auch getrennt, deswegen kriegt der andere das nicht zwingend mit.

Und wenn nicht: Gibt es für mich ggf. eine andere möglichkeit an einen Binder zu kommen?

LG-Sinon. Vielen Dank im voraus

Hallo!

Meiner Meinung nach lohnt es sich immer seine eigene Dysphorie und damit sein eigenes Leid zu lindern, solange man sich dadurch nicht in irgendeiner Weise in Gefahr gibt. Deiner Schilderung nach klingt es erst mal nicht so als dass deine Sicherheit oder deine mentale und/ oder physische Gesundheit gefährdet wären, wenn du dich bei einem oder beiden deiner Elternteile outen würdest. Aber im Endeffekt kannst nur du das natürlich am besten einschätzen.

Ich kann gut verstehen, dass eine Diskussion mit deiner Mutter wirklich anstrengend wäre und du da keine Lust drauf hast. Ob du diese Energie aktuell aufbringen möchtest/ kannst, musst du selber entscheiden. So oder so verdienst du es, ernst genommen zu werden, in deinem Empfinden und deinen Entscheidungen, auch von deiner Mutter. Deine Mutter wird dich vermutlich gut kennen, aber sie kann dich nicht so gut kennen, wie du dich kennst, immerhin steckst du in deiner Haut.

Deinem Vater zu erklären was LGBTQ+ bedeutet, wird wohl auch etwas anstrengend sein. Aber vermutlich reicht es erst mal mit deinem eigenen Label (oder den beiden zwischen denen du unsicher bist) anzufangen und eben, was Dysphorie ist (damit er die Wichtigkeit eines Binders versteht).
Vielleicht helfen dir dabei unser Glossar-Eintrag zu Trans und Nicht-binär bzw. unser Glossar generell, so wie unsere Coming-Out-Broschüre.
Ich denke, wenn du diese Hürde überwunden hast, kannst du sicherlich deinen Vater fragen, ob er mit dir zusammen einen Binder bestellt.

Ansonsten könntest du auch andere Verwandte oder Freunde, denen du vertraust, fragen, ob sie die Möglichkeit haben, etwas zu bestellen.

Alles Gute,

Joshua

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