Versachlichung Teil 5: Von Religion und Trauma

Heute neben der Debatte zum Selbstbestimmungsgesetz im Bundestag. Mehr Versachlichung.

Sarah setzt sich zusammen mit ihrer Frau bei den Grünen für das Selbstbestimmungsgesetz ein. Dafür hat sie sich viel mit dem Gesetzentwurf und den transfeindlichen Gegenargumenten beschäftigt. Dass die häufigsten Einwände und Gegenargumente jeglicher Fakten entbehren zeigt sie in dieser Reihe. Für Feedback und Kommentare könnt ihr sie unter sarah@queer-lexikon.net erreichen.

Die Situation für trans Personen hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, auch wenn „stark verbessert“ immer noch größtenteils sehr schlecht ist. Trans Personen finden auch durch soziale Medien, mehr Gehör. Leider gilt das auch für Transfeind*innen. Die Gesetzentwürfe zu einem Selbstbestimmungsgesetz von der FDP und den GRÜNE, die enorme Verbesserungen bringen würden, rufen jede Menge Transfeind*innen auf den Plan, die diese Gesetze verhindern wollen. Diese geben vor, für den Schutz von Frauen und Kindern zu kämpfen, aber in Wirklichkeit sind sie nur von Hass auf trans Personen getrieben. Zum Glück sind sie nicht besonders kreativ und bringen immer wieder die gleichen Argumente. Die Häufigsten werden hier aufgeführt und mit Studien, Zahlen und Fakten widerlegt. Und das in der Sachlichkeit, deren Fehlen trans Personen immer vorgeworfen wird, die Transfeinde bisher aber noch nicht vorzuweisen geschafft haben. Die meisten Argumente beziehen sich auf die Entwürfe zum Selbstbestimmungsgesetz, das allerdings 2021 im Bundestag abgelehnt wurde, ergänzend dazu gibt es noch ein paar, die vor allem von TERFs (Trans Exclusionairy Radical Feminists) häufig gebracht werden.

Heute: „Menschen mit männlichem Körper in Frauenumkleiden könnten religöse Frauen ausschließen, oder Frauen, die vergewaltigt wurden retraumatisieren.“

Trans Frauen haben keinen männlichen Körper, sie sind Frauen und haben somit auch einen weiblichen Körper. In den meisten Fällen sind weder in Toiletten, noch in Umkleiden Genitalien zu sehen. Hier wird also niemand aufgrund der Anwesenheit eines Penis ausgeschlossen oder retraumatisiert. Mit den gleichen Argumenten wurde früher versucht, lesbische Frauen aus Frauenumkleiden bzw. schwule Männer aus Männerumkleiden auszuschließen (mehr dazu).

Eine Ausnahme, bei der Genitalien zu sehen sein können, bilden Gemeinschaftsduschen oder Gemeinschaftsumkleiden in Schwimmbädern. Diese werden von trans Personen in der Regel aber gemieden, da sie dort häufig verbalen oder gar physischen Angriffen ausgesetzt sind. Hier darf nicht die Lösung sein, eine Gruppe von Frauen auszuschließen, um die andere Gruppe zu schützen. Vielmehr müssen Einzelkabinen und Einzelduschen geschaffen werden, sodass alle Personen diese Einrichtungen nutzen können.

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