Kummerkastenantwort 5.206: Mein Kind hat sich als trans geoutet und ich bin überfordert.

CN: Misgendering

ich habe meinen Sohn über alles geliebt. Natürlich hätte ich ihn bei wirklich allem unterstützt. Wir sind schließlich immer gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen. Vor einem Jahr ist mein Sohn ohne Ankündigung und Abschied aus meinem Leben verschwunden. Ich kam von der Arbeit und sein Zimmer war besenrein und leer. Nun hat mir eine Frau geschrieben. Sie nennt mich nicht Mutter. Aber sie soll meine Tochter sein. Sie erklärt mir, das mein Sohn nie existiert habe. Ansonsten schreibt sie, dass mich Ihr Leben nichts angeht. Meine Frage. Es gibt hunderte Selbsthilfegruppen für Transmenschen und deren Angehörige. Gibt es auch eine, die mir nicht erklärt, das ich einen Sohn verloren und eine Tochter gewonnen habe? Denn ohne Hilfe überstehe ich das hier nicht.

Hallo!

Ich kann mir vorstellen, dass dich das überfordert und dass du erstmal mit diesen neuen Informationen zurecht kommen musst und vielleicht auch um deine Vorstellung von deinem Kind trauerst. Das ist auch soweit erstmal normal und okay – so lange du dass nicht an deinem Kind auslässt. Lass dir dabei auch Zeit und gib dir den Raum, mit diesen Gefühlen klar zu kommen.

Ich kann auch gut verstehen, dass du deine Tochter vermisst und dass du vielleicht gerne Teil ihres Leben wärst. Das ist ja vielleicht auch langfristig möglich, vor allem, wenn du dich an ihr Geschlecht gewöhnt hast. Du musst ihre Grenzen akzeptieren, aber vielleicht gibt es ja irgendwann mal Möglichkeiten zu einer unterstüztenden Kontaktaufnahme von deiner Seite?

Schau gerne mal in unsere Eltern-Broschüre für mehr Tipps, suche dir eine Gruppe, die dich da unterstützen kann und vielleicht kannst du ja deiner Tochter signalisieren, dass du sie liebst und sie unterstützen willst und dafür ein bisschen Zeit brauchst?

Liebe Grüße,

Annika

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