Kummerkastenantwort 4291: Wie kann mein Coming Out einfacher werden?

Hey,

Ich bin nichtbinär und nutze für mich einen neuen Namen, da sich der alte nicht passend anfühlt.

Ich habe Anfang Oktober eine neuen Job (sozialer Bereich) angefangen und es kam die Frage auf, wie ich genannt werden möchte. Auf allen offiziellen Dokumenten steht (noch) mein alter Doppelname. Meinen (alten) Spitznamen möchte ich nicht verwenden, Teile meines alten Namens auch nicht. Trotzdem habe ich mich (vorläufig) für einen Teilnamen entschieden, fühle mich damit aber total unwohl. In der Teambesprechung waren vier Kolleg*innen anwesend, bei nur einer Person wäre es vermutlich einfacher gewesen. Grundsätzlich möchte ich mich schon outen und mit meinem richtigen Namen angesprochen werden, deshalb bin ich jetzt ziemlich frustriert. Mir würde es das Ankommen in der neuen Stelle erleichtern, wenn ich richtig angesprochen werden würde. Ich werde jetzt bei allen weiteren Kolleg*innen letztlich falsch vorgestellt…

Wie schaffe ich es, dass mir das Outing oder zumindest das Äußern meines Namens leichter fällt?

Liebe Grüße

Hallo!

Bitte entschuldige, dass du so lang auf deine Antwort warten musstest. Ich hoffe, du konntest dich in der Zwischenzeit halbwegs gut in deinen Job einleben.

Also, ich denke, nachdem du ja schon danach gefragt wurdest, wie du denn genannt werden möchtest, ist das schonmal ein gutes Zeichen, dass deine Kolleg*innen offen dafür sind, dass du deinen Namen einfach änderst. Natürlich ist das leichter, wenn man sich zum ersten Mal vorstellt, aber es braucht auch viel Mut, und deswegen ist es auch oft leichter, wenn man die Leute, bei denen man sich outet schon besser kennt. Außerdem können sich diese Dinge ja ändern.
Also ich glaube, wegen dem Outing selbst musst du dir nicht allzu große Sorgen machen.

Ich verstehe aber auch, dass sich vor einer größeren Gruppe zu outen recht schwer sein kann. Ich würde dir einfach empfehlen, dich Stück für Stück zu outen. Fang bei den Kolleg*innen an, mit denen du dich am besten verstehst, oder mit denen du am meisten zusammen arbeitest. Machs in Einzelgesprächen, in der Kaffeepause oder so, damit nicht so viel Druck auf der Situation ist. Wenn du mal Leute hast, bei denen du dir keine Sorgen machen musst, wird es auch bei anderen leichter.

Ich hoffe, ich konnte dir damit etwas weiter helfen
LG Lily

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