Kummerkastenantwort 1.322: Ich habe Zweifel an meinem Geschlecht
Hey!
Ich bin im Moment stark am Zweifeln meines Genders. Ich bin im weiblichen Körper geboren und fühle mich auch, zumindest Teilweise als Mädchen. Ich kann mich eigentlich halbwegs als Denigirl identifizieren, aber das ist ja eigentlich 50% weiblich. Gibt es irgendwas, was sozusagen eine Mischung aus Mädchen und Non-Binary ist? Ich bin generell am zweifeln, ob ich mich überhaupt als Teil vpn lgbtq+ zählen darf, weil ich mir eben nicht sicher bin, ob ich mich überhaupt als nicht weilblich fühle und das nur daran liegt, dass ich mich mehr mit dem Thema beschäftige. Mein Problem ist, dass ich zum beispiel gerna mal einen Binder ausprobieren würde, aber Angst davor habe, meine Eltern danach zu fragen weil sie dann vlt denken, dass ich trans* bin, was ich allerdings eigentlich ausschließen kann. Außerdem fühle ich mich in letzter Zeit immer unwohler, wenn mich jemand mit meinem Namem, oder mit sie anspricht. Es könnte aber auch sein, dass ich mir das nur „einbilde“
Viele Grüße
Hej!
Ganz grundsätzlich ist es so, dass Identität etwas ist, das sich ein Leben lang verändern kann. Falls du also irgendwann merkst, dass ein Label nicht mehr passt, dann darfst du es ablegen und ein neues Label für dich finden – oder mehrere. Du musst in kein Label für immer hineinpassen, Label können und dürfen sich verändern.
Bezüglich der Labels, die du genannt hast, kann ich dir sagen: Demigirl muss nicht genau 50% weiblich sein. Demigirl besagt vor allem, dass sich eine Person in einem Teil des Selbst als weiblich identifiziert – und im übrigen Teil nicht. Ein weiteres mögliches Label für Menschen, die sich z.B. als teilweise weiblich, teilweise nicht-binär identifizieren, kann genderqueer sein. Auch genderfluid kann eine Möglichkeit sein.
Nur du selbst kannst bestimmen, welches deine Identität ist und wie du sie ausdrückst. Du darfst mit Kleidung, Namen, Pronomen, Labels ausprobieren und spielen. Vielleicht hast du z.B. Freund*innen, mit denen zu für eine Zeit lang einen anderen Namen und andere Pronomen testen kannst.
Und bezüglich deiner Gedanken, ob du es dir nur einbildest: Bei den meisten Menschen, die auf diese Art ihre Geschlechtlichkeit hinterfragen, trifft dann auch zu, dass sie nicht binär-geschlechtlich sind. Und damit sind sie natürlich Teil der LGBTQ+ Community. Diese Gedanken haben viele Menschen in der Community – schau dir doch mal unseren Beitrag zum Queeren Imposter-Syndrom an! Was außerdem auch wichtig ist: Auch Menschen, die (noch) questioning sind, sind ein fester Bestandteil der queeren Community.
Liebe Grüße,
Valo