Kummerkastenantwort 3.938: Sollen Paraphilien und Fetische zur queeren Community gehören?

Ich habe Fragen zu Paraphilien (also zB. Pädophilie) und Fetischen.

Ich hatte lange die Ansicht, dass Paraphilien zwar an sich nichts schlimmes sind solange nicht dementsprechendes ausgeführt wird, aber nicht zu LGBTQ+ Community gehören. Weil dazu eben Gender und Sexualitäten zählen und letztere angeben, zu welchen Geschlechtern man sich hingezogen fühlt, nicht zu zB. Kindern oder Tieren.
Aber das A-Spec beruht ja darauf, unter welchen Umständen man Anziehung verspüren oder nicht verspüren kann (zB. erst nach einer tiefen emotionalen Bindung. Nur wären nach der Definition doch auch Paraphilien Sexualitten und würden zur Community gehören, oder?
Oder ist etwas erst eine Sexualität ist, wenn es ohne andere zu schädigen ausgelebt werden kann?

Ich bin komplett gegen jegliche Form von u.a. Sexualität, bei der kein Konsens gegeben wird oder werden kann. Aber für die Gefühle können die Personen ja nichts, dann dürfte man sie ja auch nicht dafür verurteilen.

Außerdem zählen ja auch Dinge wie Retusche teilweise als queer, obwohl sie eigentlich nicht in LGBT+ miteinbegriffen werden. Aber mit dem Q im Akrpnym sind sie ja doch mit dabei. Was grenzt Retusche eigentlich von Sexualitäten ab?
Und gerade bei MOGAI wären doch auch sowohl diese als auch Paraphilien miteinbegriffen, oder?

Ich verzweifle im Moment daran, dass ich nicht weiß was von meinen Ansichten stimmt und was alles mit zu LGBTQ+ gehört. Bin ich Gatekeeper wenn ich diese Dinge ausschließe oder harmful gegenüber der Community, wenn ich sie dazuzähle?

Hello,

der Trick dabei ist ein bisschen, gemeinsame Probleme und deren Ursachen im Auge zu haben und dann zu sehen, wo und wie diese Gruppen zusammengehören.

Wie meine ich das? Sowohl gegen schwule als auch gegen kinky Personen werden Dinge gesagt, die sinngemäß sind wie “in ihrem Schlafzimmer können die tun, was sie wollen, aber sie sollen damit bitte nicht im Alltag sichtbar sein” – dadurch, dass die Art und Weise wie Sexualität für beide funktioniert (wenn auch auf anderen Ebenen) nicht dem Bild der Mehrheit entspricht, entsteht hier Diskriminierung. Und solange das so ist, besteht auch ein gemeinsames Anliegen und eine definitive Verbindung. Das gilt genauso auch für Menschen auf dem A-Spec oder für polyamore Personen.

Damit entstehen geteilte Communities. Gleichzeitig bestehen da auch Unterschiede, weshalb es vermutlich nicht für beliebige Aspekte sinnig ist, da von einer einheitlichen Community auszugehen oder eine zu konstruieren. Und es macht natürlich einen Unterschied, ob das Ausleben einer sexuellen Orientierung, eines Kinks oder eines Fetisches andere Personen verletzt oder nicht.

Liebe Grüße
Xenia

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert