Kummerkastenantwort 4.922: Ich habe Gewicht zugenommen und das macht mich noch dysphorischer

CN: Gewicht, Abnehmen

Hallo liebes Team! Ich bin AFAB und nicht-binär. Leider bin ich etwas fülliger und fühle mich dabei überhaupt nicht wohl in meinem Körper, weil es meine weiblichen Rundungen betont und ich seit meiner Gewichtszunahme auch größere Brüste bekommen habe. Mit dem Abnehmen klappt es nur leider auch nicht so richtig. Was kann ich tun?

Guten Moin,

Du musstest lange auf eine Antwort von uns warten. Das tut uns leid.

Dysphorie ist frustrierend, und anstrengend und schlimm und entmutigend und oft sehr unerträglich. Und es ist mehr als verständlich, möglichst viel, was Dysphorie versursacht irgendwie loswerden zu wollen. Deswegen ein vorsichtiges Wort vorab: Wir haben alle nur einen Körper. Belastung und Ernährung sind zwei sehr essenzielle Dinge dabei, den möglichst lange in gutem Zustand zu behalten. Mit einem Tausch von Dysphorie zu anderen gesundheitlichen Beschwerden ist nicht wirklich irgendwas zu gewinnen.

So. Nun. Weniger Gewicht und weniger definierte Körperformen sind möglich durch eine Abnahme von Gewicht und durch eine Änderung der Verteilung zwischen Fett- und Muskelgewebe.

Das Ding ist: Gewichtsabnahme steht ganz häufig mit Diäten in Verbindung. Wissenschaft sagt uns aber, dass die quasi nie nachhaltige Ergebnisse haben. Ständig ab- und wieder zu nehmen birgt verschiedene Risiken und macht auch nicht so richtig glücklich, I guess. Hilfreich bei ganz vielen Veränderungen ist, Gewohnheiten etablieren und behalten. Und das greift in den anderen Punkt hier rein: Um die Verteilung von Muskeln und Fett zu ändern, ist Bewegung und Sport so bisschen der entscheidende Trick. Wenn du dir Gelegenheiten suchst, da regelmäßig was zu tun (und am besten Freund*innen einplanst, um sich gegenseitig zum dran bleiben zu bekommen) gibts da bessere Chancen, Dinge zu ändern. Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass da sehr viel (genetische) Veranlagung eine Rolle spielt und ein dagegen-arbeiten ein ewiger Kampf redensartlich den Berg hoch ist. Viel Erfolg.

Ansonsten – auch wenn das vielleicht nicht das ist, was du hören willst: Daran zu arbeiten, dein Gewicht zu akzeptieren könnte auch helfen. Findest du vielleicht Social Media Accounts von dickeren nicht-binären Menschen, die dich empowern können oder sowas?

Liebe Grüße
Xenia

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.