Kummerkastenantwort 3.875: Soll ich mich outen?

Hey, ich hab vor kurzem schon mal eine Frage gestellt und wollte mich ganz herzlich für die tolle Hilfe bedanken!!!

Jetzt habe ich aber eine neue Frage, die mich beschäftigt. Nach den Sommerferien werde ich als Jugendleitung auf Klassenfahrt mit den neuen 7. Klassen fahren. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher was genau gender-mäßig bei mir ab geht, bin mir aber mittlerweile ziemlich sicher, dass es irgendwie in die transmakuline Richtung geht und auch andere Pronomen mal ausprobieren möchte . Ich hab zwar kein Problem damit als Mädchen wahrgenommen zu werden, überlege aber zu erklären, wie ich mich fühle. Meine Schule ist sehr offen und ich bin mir sehr sicher, dass ich keine Angst haben muss mich zu „outen“, weiß aber nicht, ob ich will, dass alle wissen, dass ich irgendwie queer bin, da ich mir wie gesagt nicht ganz sicher bin . Andererseits würde es mich total freuen, den Kindern zu zeigen, dass es ganz normal ist sein Geschlecht zu hinterfragen, Fragen zu beantworten und deutlich zu machen, dass an unserer Schule kein Platz für Queerfeindlichkeit ist.

Soll ich wirklich sagen, dass ich irgendwie queer bin und wenn ja, wie mache ich es am besten klar, dass ich es auch noch nicht 100% weiß und zur Zeit kein Label benutze?
Vielen Dank und einen schönen Tag;)🏳️‍🌈

Hallo!

Ob du dich outest oder nicht ist leider keine Entscheidung, die ich dir abnehmen kann. Ich glaube, es gibt sehr viele gute Gründe, das zu tun. Die Frage ist glaube ich vor allem: Kannst du dir eine Person suchen, die du ins Boot holen kannst, die dich unterstützt und für dich da ist in dieser Zeit?

Was das offene Label angeht: Was spricht denn dagegen, dass du das genau so erklärst, wie du es hier geschrieben hast? Ich finde es super, wenn junge Menschen auch erfahren dürfen, dass Selbstfindung oft eine Weile dauert, dass man sich auch unsicher sein darf und dass manche queeren Menschen kein festgelegtes Label haben.

Überleg dir vielleicht vorher, welche Fragen du bereit bist zu beantworten und wo du eine Grenze ziehst. Und vielleicht kannst du Aufklärungsmaterial in der Hinterhand haben, falls dir die Fragen zu viel werden?

Liebe Grüße & Alles Gute für dich,

Annika

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