Kummerkastenantwort 4.879: Menschen labeln mich von außen als heterosexuell

Liebes Team,



Ich, cis männlich, bin in einer Beziehung mit einer nonbinären Person. Meine Partnerperson hat einen biologisch weiblichen Körper. Ich selbst habe nicht das Bedürfnis mich in irgendeiner Form zu Labeln. Muss mich jedoch auf queren Veranstaltungen häufig rechtfertigen „dazu zu gehören“. Mein Unwille mich Labeln zu wollen führt bei Gesprächspartner:innen zu der Annahme, dass ich ein heterosexueller cis-Mann bin. Das ist ok für mich, soll mensch mich einordnen wie mensch es möchte. Werde dann (häufig explizit) lediglich als ally in queeren räumen und Veranstaltungen akzeptiert. Gemäß „Definition“ bin ich als cis Mann, der in einer Beziehung mit einer non binären Person lebt nicht heterosexuell im heteronormativen Sinne, also durchaus im queeren „Spektrum“.



Diese zwanghafte Ab- und Ausgrenzung von Menschen durch fremdzuweisung von Labeln und eine Deutungshoheit darüber wer als queer gilt, widerfährt mir in der Community sehr oft. Verfehlt das nicht das übergeordnete Ziel der Community danach Menschen so zu akzeptieren wie sie sind und zu akzeptieren, dass sie lieben dürfen wen immer sie wollen?



Was steckt hinter dieser permanenten ab und Ausgrenzung?

Hallo,

Es tut mir leid zu hören, dass du diese Erfahrungen machst. Bifeindlichkeit ist in der queeren Community leider viel verbreitet. Es gibt viele Theorien, wieso in einigen queeren Communities ständig so viel Abgrenzung und Fremddefinition passiert, letztendlich gibt es aber nicht den einen Grund.

Ich kann gut nachvollziehen, dass du in deiner queeren Beziehung gesehen werden willst. Vielleicht ist die Lösung, dir einen queeren Freund*innenkreis aufzubauen, der nicht so sehr auf Label von Menschen fixiert ist oder so?

Liebe Grüße,

Annika

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