Kummerkastenantwort 2.839: Meine Eltern akzeptieren mich nicht.

Hey!
Ich habe ein kleines Problem, was ich hier gerne ansprechen wollte und ich hoffe, dass ihr mir vielleicht helfen könntet.
Und zwar geht es um meine Eltern. Wir hatten gerade eben ein Gespräch und in diesem haben meine Eltern auf mich invalide eingesprochen. Sagen, dass ich mich nicht gut genug kennen würde um überhaupt zu wissen wer oder was ich bin und zu jung dafür sei (ich werde im übrigen in Oktober 19) und mich ja noch “ausprobieren” würde. Denn das Gespräch ist aufgekommen, da ich es satt hatte die ganze zeit als “nonne” bezeichnet zu werden, da ich aroace bin (und ich mir ziemlich und eindeutig sicher darin bin) und meinen Eltern mehrmals meine Situation erklärt hatte ohne mich direkt bei denen zu outen. Was sie jedoch nicht wissen ist, dass ich auch noch trans bin. Wenn sie schon meine aroace Identität als invalide sehen, dann werden sie mich wahrscheinlich nichtmals als trans akzeptieren und mir wahrscheinlich dasselbe einreden. Wisst ihr wie ich damit umgehen kann? Ich werde erst gerade eine Ausbildung beginnen und könnte mir keine eigene Wohnung leisten und von Problemen wegrennen, fühlt sich falsch an. Ich möchte meinen Eltern erklären, wie mich das verletzt hatte, jedoch habe ich das Gefühl, dass sie mir nicht zuhören werden, deshalb frage ich nach anderen Tipps?
Ich danke euch schonmal vielmals!

Guten Tag,

zunächst: es ist erstmal nichts verkehrtes dran, wohinzugehen, wo Probleme weiter weg sind. Du benennst deine Eltern, oder das was sie tun, schon selbst als ein Problem. Und zu deinem Schutz und für dein Wohlbefinden ist nichts verkehrtes dabei, grade, wenn das Unverständnis auf der einen Seite so groß ist, da sozusagen die Reißleine zu ziehen.

Ich sehe da auch nicht sonderlich viel Spielraum, deine Eltern scheinen sich sehr sicher zu sein, dass du in deinen Aussagen gar nicht richtig liegen kannst, und ich fürchte, da gibts am Ende auch keinen magischen Trick, sie zu mehr Offenheit oder Akzeptanz zu bewegen. Vielleicht gibts Leute, auf die deine Eltern eher hören, die mal mit ihnen reden können. Vielleicht brauchs einfach Zeit und Abstand — ein ökologisches Jahr auf einer unbewohnten Nordseeinsel, drei Jahre Ausbildung am anderen Ende der Republik, 5 Jahre Studium sonstwo, und dann wird das irgendwie. Und wenn nicht, wärst du dann immerhin schon mal ne Weile außer Reichweite, und könntest dort auch bleiben, dass dir die beiden nicht weiter auf den Keks gehen können.

Liebe Grüße
Xenia

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