Kummerkastenantwort 3.527: Meine Mutter will nicht, dass ich kurze Haare habe.

Hallo,
ich bin 14 Jahre alt und non binary. Ich bin bereits bei einigen Freund*innen geoutet und die haben das auch alle gut aufgenommen. Bei meinen Eltern möchte ich mich auch bald outen.
Ich bin afab und kleide mich in letzter Zeit relativ “maskulin”, um nicht so weiblich wahrgenommen zu werden und weil ich mich so wohler fühle. Ich würde mir auch gerne die Haare kurz schneiden, aber davon ist meine Mutter nicht sonderlich begeistert. Sie kann halt selbst nicht sonderlich gut Haare schneiden, es ist schon jetzt bei Kinnlänge schwierig. Und mehrmals im Jahr ein Frisörtermin ist halt schon teuer. Meine Haare wachsen auch irgendwie unnormal schnell nach im Gegensatz zu anderen. Aber ich hätte schon lieber kurze Haare, auch nicht nur wegen meiner Geschlechtsidentität. Ich weiß auch nicht so ganz, was meine Mutter unabhangig von dem Nachschneide-Zeug dazu meint, ich hab sie schon mehrmals gefragt aber sie nimmt es glaube ich nicht so ganz ernst, während mein Vater und meine Schwester keine Probleme damit hätten.
Habt ihr vielleicht eine Idde, wie ich das machen könnte? Ich hab auch überlegt, ob ich mich erst mal oute, vielleicht versteht es meine Familie dann besser, aber eigentlich sollte ich ja auch so unabhängig davon, ob ich nichtbinär bin, kurze haare haben dürfen und mich nicht dazu outen müssen – auch wenn das Outing bei meiner Familie denke ich gut laufen wird.
Übrigens danke für eure Arbeit, macht weiter so!
LG
Jona

Hallo Jona,

Eltern sind manchmal ein wenig ein Mysterium. Ansonsten: Je nach dem, wie kurz du deine Haare haben willst, bietet sich vielleicht ein elektrischer Haarschneider an. Die kommen meist mit Aufsätzen, mit mit denen sich die ungefähre Länge nach dem Schneiden einstellen lässt. Das ist einfach zu handhaben: wenn alle Haare, die kürzer sollen, kürzer sind, ist fertig. Das brauch nicht viel Fertigkeit und ist sicher einfacher als schneiden.

Ansonsten hast du völlig Recht, eigentlich sollte es unabhängig vom Geschlecht einer Person möglich sein, dass diese sich Haare so schneidet oder schneiden lässt, wie sie will. Andererseits, wenn du zuversichtlich bist, dass ein Coming Out in deiner Familie ganz gut klappen sollte, kannst du das ja probieren. Im besten Fall löst du mit einem Coming Out sozusagen zwei Probleme und es gibt hier keine richtigen oder falschen Gründe für ein selbstbestimmtes Coming Out.

Liebe Grüße
Xenia

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Eine Antwort

  1. Gnurfel42 sagt:

    Hört sich für mich an, als wärt ihr einfach nur arm und deine Eltern müssen gucken, mit dem wenigen Geld auszukommen. Armut ist scheiße. 🙁
    Es ist nämlich nicht normal, sich über die Kosten von Friseurbesuchen Sorgen machen zu müssen.

    Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Eltern ein Coming-Out gut aufnehmen würden, kannst du ersatzweise erstmal gucken, wie sie so allgemein zu LGBTQ stehen. Also wenn zum Beispiel LGBTQ-Figuren im TV auftauchen, ob die das total auf die Palme bringt. Oder was sie sonst für Aussagen in Punkto Gender machen. Heißt, einfach genau zuhören, was sie für allgemeine Aussagen machen.

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