Kummerkastenantwort 3.756: Ich weiß nicht, ob ich weiblich oder “nur nicht männlich” bin, und ob T-Blocker das Richtige sind
Hallo liebes Queer Lexikon Team,
ich bin 24/AMAB und würde mich als Enby bezeichnen, bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich mich als „Weder weiblich noch männlich“ bezeichnen würde oder eher doch Richtung Demiweiblich oder sogar weiblich bezeichnen würde. Bin mir nur ziemlich sicher, dass ich nicht männlich bin. Zurzeit nutze ich any/all Pronomen und bin mir unsicher, ob ich das aus Angst machen misgendert zu werden oder ob mir doch meine Pronomen „egal“ sind. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll und habe starke Angst vor der Reaktion meines Umfeldes, egal zu welchem „Ergebnis“ ich komme. Zudem wollte ich fragen, ob Testosteron Blocker eine sinnvolle Sache sein können für eine Person wie mich, die weiß, dass sie nicht männlich ist oder ob ich am besten warten soll, bis ich mich selbst besser verstehe.
Schonmal vielen Dank im Voraus für euere Antwort und Zeit.
Hallo,
Bitte entschuldige, dass du so lange auf eine Antwort warten musstest.
Ich kann dir leider nicht sagen, was genau du bist oder welches Label am besten zu dir passt. Was ich dir aber sagen kann: es ist vollkommen okay, sich nicht sicher zu sein. Vielleicht hilft es dir, dich erstmal einfach “nur” als enby zu bezeichnen? Du musst das nicht näher spezifizieren, wenn du nicht willst oder kannst.
Vielleicht hilft es dir auch, mit verschiedenen Pronomen herum zu experimentieren? Du könntest beispielsweise in einem Videospiel ausprobieren, wie du dich mit weiblichen Pronomen und einem weiblichen Vornamen fühlst.
Angst davor, sich zu outen, ist auch total normal. Vielleicht hilft dir unsere Coming Out-Broschüre? Du findest sie hier.
Testosteron-Blocker können grundsätzlich eine Übergangslösung sein – sie können aber definitiv keine langzeitige Alleinlösung sein, denn der Körper braucht auf Dauer entweder Testosteron oder Östrogen, sonst bekommst du gesundheitliche Probleme.
Liebe Grüße und viel Glück auf deinem Weg,
Elias
