Kummerkastenantwort 4.660: Ich habe herausgefunden, dass ich lesbisch bin. Wie oute ich mich am besten?

Hallo Kummerkasten, ich habe herausgefunden, dass ich lesbisch bin. und hier labele ich mich nach langer Überlegung als stone butch. Meine Darstellung nach außen hin war schon immer so, dass ich mich nicht als typisches Mädchen sah und ich ziehe bis heute keine Röcke und Highheels an, sondern für immer am besten weite Hosen, weite Shirts und Turnschuhe. Ich hatte aber bisher noch keine sexuelle Beziehung. Meine Sehnsucht /das Hingezogensein und die erfolglosen Versuche zur Partner*innenfindung waren bisher Männerbezogen, aber seit einiger Zeit wandten sich wie von selbst online Frauen an mich, die selbst aus dem bi/-lesbischen Spektrum sind und mir das offen schrieben. Ich war mir ihnen gegenüber noch nicht bewusst, dass ich ähnlich empfinde, war zu der Zeit nicht auf Partner*innensuche und stellte mir mit ihnen keine mögliche Beziehung vor. Mit den genannten Frauen suche ich nach keiner Beziehung, weil sie aus privaten Gründen zurzeit entweder keine möchten oder schon vergeben sind. Für die Zukunft ist für mich aber sehr sicher, dass ich ins eher lesbisch orientierte Spektrum gehöre. Weil die Vorstellung und der Wunsch nach einer romantischen Beziehung für mich nurmehr mit Frauen möglich ist. Zuvor sah ich mich als bisexuell, aber das stimmt nicht. Wie oute ich mich am besten, sowohl in der Familie als auch online? Ich bin in einem eher konservativen Umfeld aufgewachsen und habe eine enge Bindung zu meiner Familie. Ich weiß nicht, wie mein Outing aufgenommen werden wird und wie ich es am besten sagen oder schreiben soll. Habt ihr Tipps für mich?

Vielen vielen Dank.

Hallo!

Erstmal herzlichen Glückwunsch dazu, dass du ein Label für dich gefunden hast und bereit bist, dich zu outen.

Wir haben eine ganze Broschüre gemacht mit Tipps zum Coming Out. Kurzgefasst würde ich dir empfehlen, dich zuerst bei Menschen zu outen, die dich sicher unterstützen werden und dir für die ‘schwierigeren’ Coming Outs Unterstützung zu organisieren. Ansonsten kann es sein, dass deine Familie vielleicht ein bisschen Zeit braucht, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Das kann schmerzhaft sein, aber oft wird die Situation nach einer Weile besser. Außerdem kann es helfen, dir queere Freund*innen zu suchen, die all die Fragen und Unsicherheiten, die du vielleicht hast, mit dir navigieren können.

Ich wünsche dir alles Gute!

Annika

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