Kummerkastenantwort 3.885: Ich bin mir unsicher, ob ich mich vor älteren Mitpatient*innen outen sollte

Hallo,

erstmal vielen Dank für all eure Hilfe bisher, dank euch weiß ich endlich genau, wer ich bin.

Jetzt habe ich allerdings das Problem, dass ich mir unsicher bin, wie ich mich bei älteren Menschen outen soll, bzw. wie die dann reagieren könnten. Aufgrund gesundheitlicher Probleme kann ich bei über 30 Grad nämlich nicht in [Stadt] Innenstadt bleiben, sondern gehe, wenn alles klappt, dann in eine Tagespflege in [Stadt].
Obwohl ich erst 23 bin, macht es mir nichts aus, dann von hauptsächlich älteren Menschen umgeben zu sein, bloß habe ich halt, wie vorhin schon erwähnt, etwas Sorge, wie sie reagieren, wenn ich ihnen sage, dass ich Silver genannt werden möchte und nicht Jasmin (Meine Mutter hat im Telefongespräch aus Versehen, ich bin ihr da auch nicht böse, Jasmin gesagt.)

Oder mache ich mir da zu viele Gedanken und wenn die Pfleger mich Silver nennen, dann merken die anderen Patienten garnicht, dass ich auch einen anderen Namen habe? Oder muss ich dann vielleicht trotzdem Fragen von den anderen Patienten zu meinem Geschlecht beantworten?

Es tut mir leid, dass das alles grade wahrscheinlich etwas konfus klingt, ich weiß nicht genau, wie ich das am besten formulieren soll. Ich versuche es nochmal in einem Satz zusammenzufassen:
Ich stehe zu meinem Geschlecht und meinem Namen, aber habe Sorge, wie ältere Menschen auf ein Outing reagieren könnten. Was denkt ihr, muss ich mir da Sorgen machen?

Vielen Dank fürs durchlesen und ich wünsche euch einen schönen Tag
Liebe Grüße,
Silver

Hallo Silver,

Das ist eine sehr gute Frage. Letztendlich musst du das leider selbst abwägen, das können wir nicht für dich tun. Du kannst ja aber mal schauen, wie deine Mitpatient*innen grundsätzlich drauf sind – und ob es z. B. in der Pflege Menschen gibt, die sich für dich stark machen, falls jemand etwas gemeines sagt.

Vermutlich aber werden Menschen, wenn du dich einfach mit “Silver” vorstellst, gar nicht lange drüber nachdenken, ob du noch einen anderen Namen hast oder so.

Und: Du kannst natürlich Fragen zu deinem Geschlecht beantworten, wenn du das möchtest – du bist das aber niemandem schuldig und hast auch ohne solche Fragen zu beantworten Respekt verdient.

Alles Gute,

Annika

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